Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) und das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) favorisieren zur Quantifizierung der jährlich durchgeführten energetischen Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden statt der üblichen Sanierungsquote die aussagekräftigeren absoluten Zahlen modernisierter Wohneinheiten bzw. Gebäudegrundflächen in m22 energetische Modernisierung notwendig – entsprechend 750.000 bis 800.000 Wohneinheiten. „Aktuell wird in Deutschland nicht einmal die Hälfte realisiert“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Sanierungsquote setzt die in einem festgelegten Zeitraum modernisierten Bauteile, Gebäude, Wohnungen oder Wohnflächen ins Verhältnis zur jeweiligen Gesamtzahl. Die so ermittelte und überall kommunizierte Prozentzahl sei nach Einschätzung des VDPM und des FIW in Teilen unpräzise: Der Neubau in Deutschland übertreffe derzeit den Abriss, folglich wachse der Gebäudebestand. Bei gleichbleibender Anzahl jährlich sanierter Gebäude sinke damit die Sanierungsquote. Dieser Effekt stelle sich genauso ein, wenn statt der Gebäudeanzahl die Nutzfläche als Bezugsgröße gewählt werde. Die kommende EU-Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie verlangt von den Mitgliedsstaaten künftig einen jährlichen nationalen Gebäudesanierungsplan. Dieser enthält Angaben zur absoluten Zahl der modernisierten Gebäude bzw. Wohneinheiten und zur gesamten modernisierten Gebäudefläche. „Diese Größenordnungen sollten künftig auch in Deutschland gelten“, fordert der VDPM.