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26.04.2024

VDPM in Berlin: Interessen bündeln, energetische Modernisierung stärken

Firmeninfos
Mehr als 100 Teilnehmende waren der Einladung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) zur Mitgliederversammlung am 18. und 19. April 2024 in Berlin gefolgt. Die schwächelnde Branchenkonjunktur, Ideen zur Aufwertung der energetischen Modernisierung und ein Überblick über die Verbandsaktivitäten standen im Mittelpunkt.

Den Auftakt bildete eine von Klaus Stratmann, Handelsblatt-Chefkorrespondent Klima und Energie, moderierte Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand und den Perspektiven der energetischen Gebäudemodernisierung. VDPM-Hauptgeschäftsführer Lars Jope begrüßte dazu Stefan Bolln (Bundesvorsitzender Energieberatendenverband GIH), Christoph Dorn (Vorstandsvorsitzender VDPM), Katharina Metzger (Präsidentin Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel BDB) und Gerold Happ (Mitglied der Bundesgeschäftsführung Haus & Grund Deutschland). Katharina Metzger beklagte, dass für Modernisierungsmaßnahmen „zu wenig Druck auf die Bestandshalter von Wohnungen“ existiere, dies gelte vor allem in den Städten. Die Mehrheit der Hausbesitzer würde schon sanieren wollen“, erklärte Gerold Happ, „aktuell aber herrscht Verunsicherung und die Leute warten ab.“

Zudem überlagern weiterhin die Themen Heizungstechnik und Wärmeplanung die energetische Modernisierung, was sich auch in der Präferenz der Politik bei der Förderung zeige, so Stefan Bolln. Als großes Markthindernis sieht Christoph Dorn unter anderem die Überregulierung, die das Modernisieren komplexer und teurer mache: „Wir benötigen klare, bessere Rahmenbedingungen und die Investoren brauchen Planungssicherheit.“ Einig war sich die Runde

• in der wachsenden Bedeutung des Fachkräftemangels auf allen Branchenebenen,
• in der notwendigen Aufwertung von Wärmeschutz gegenüber Heizungstechnik,
• in der Skepsis gegenüber Wärmenetzen als der vermeintlichen Top-Lösung aller Energieprobleme und
• in der Betrachtung, dass energetische Modernisierung nicht automatisch nur durch große Lösungen, sondern schrittweise auch durch kluge kleinere Maßnahmen umsetzbar ist.

Konjunkturbelebung 2025 möglich

Christoph Dorn stellte zu Beginn des zweiten Tages die neuesten Marktstatistiken für Trockenmörtel und Wärmedämm-Verbundsysteme vor. In seiner konjunkturellen Einschätzung sieht er für 2025 durchaus Chancen, in kleinen Schritten zu alter Stärke zurückzukehren: „Die Käufe von Bestandsimmobilien steigen, die Inflation geht zurück und bei den Realeinkommen gibt es ein Plus – diese Parameter können zu einer Belebung der Gebäudemodernisierung führen. Die notwendigen Kapazitäten sind da, um diese Aufträge professionell abzuwickeln.“

Interessen bündeln und mit Partnern vernetzen

Hauptgeschäftsführer Lars Jope gab einen Überblick über die VDPM-Aktivitäten auf politischer Ebene im Zusammenwirken mit anderen Verbänden und Institutionen. „Interessen bündeln bleibt das Gebot der Stunde, um in Berlin eindringlicher gehört zu werden“, so Jope. „Mit den in unserer Podiumsdiskussion vertretenen Partnerorganisationen lassen sich unsere Ziele auf jeden Fall besser und eher erreichen.“ Einig in Strategie und Zielsetzung weiß man sich zudem mit den Fachhandwerksverbänden, hier sei die Abstimmung traditionell sehr vertrauensvoll.

Inhaltlicher Schwerpunkt der zahlreichen Gespräche der letzten zwölf Monate mit Parteien, Ministerien und weiteren Einrichtungen war die Kommunikation des Dreiklangs aus erneuerbarer Energie, Wärmeschutz und Heizungstechnik als notwendige Voraussetzung zum Erreichen der Klimaziele. Lars Jope: „Es bleibt eine dauerhafte Herausforderung für uns, diesen Zusammenhang der Politik zu erklären, und wir werden in diesem und im Wahljahr 2025 alles tun, um von den Entscheidungsträgern die entsprechenden Lösungen einzufordern.“

Starke Gremienarbeit durch engagierte Mitglieder

Die Leiter der VDPM-Steuerungskreise Christian Poprawa (Marketing) und Matthias Brox (Technik) knüpften in ihrem Dialog nahtlos an diese Thematik an und präsentierten dem Auditorium eine breite Palette substanzieller Arbeitsergebnisse aus den VDPM-Gremien. Die Initiative www.wärme-schützen.de als breit beworbene Plattform zum Dreiklang für klimafreundliche Gebäude, der Außenwand-Ratgeber, das Kompendium WDVS und Brandschutz, weitere Merkblätter und Infoschriften sowie unmittelbar nutzbare Bausteine für die Mitgliedsunternehmen wie die Muster EPDs oder die neue Zulassung für die Aufdopplung von WDVS bilden nur einen Ausschnitt der umfangreichen Verbandsdokumentation seit der letzten Mitgliederversammlung 2023 in Augsburg.

Intensiv widmet sich der VDPM dem Thema Nachhaltigkeit – mit Ratgebern zum Material-Recycling, mit einem geplanten Sachstandsbericht zu den Themen Erhalt, Rückgewinnung und Produkte neu denken sowie mit einer erfolgreich durchgeführten Webinarreihe zum Thema Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung bei Verpackungen, an der auch Entsorgerfirmen beteiligt waren.

Social Media-Kommunikation wächst

Konsequent ausgebaut und intensiviert hat der VDPM seine Präsenz in den sozialen Medien, unter anderem durch regelmäßige LinkedIn-Posts. Die Kampagne „Fließestrich – auf gutem Grund“ erhielt ein Online-Facelift, www.wärme-schützen.de läuft zusätzlich auf Instagram und mit #putzpoesie kommuniziert der VDPM sehr erfolgreich auf Instagram, Facebook und Pinterest in Richtung junger Architekturschaffender. Als herausragendes fachliches Live-Event steht in diesem Jahr das 8. Fließestrichforum am 2. und 3. September in Fulda an, bei dem die persönlichen Gespräche erfahrungsgemäß genauso wichtig sind wie die Expertenvorträge. Die nächste Mitgliederversammlung des VDPM ist für den 10. und 11. April 2025 in Berlin geplant.

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 VDPM in Berlin: Interessen bündeln, energetische Modernisierung stärken
Foto/Grafik: Simone M. Neumann
VDPM Podiumsdiskussion mit (von links) Stefan Bolln (Bundesvorsitzender Energieberatendenverband GIH), Christoph Dorn (Vorstandsvorsitzender VDPM), Katharina Metzger (Präsidentin, Bundesverband
Deutscher Baustoff-Fachhandel), Gerold Happ (Mitglied der Bundesgeschäftsführung Haus & Grund Deutschland) und Moderator Klaus Stratmann (Handelsblatt-Chefkorrespondent Klima und Energie).
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Foto/Grafik: Simone M. Neumann
Christoph Dorn, Vorstandsvorsitzender VDPM:

„Notwendig ist Informiertheit durch eine ausgewogene Berichterstattung, um das Bewusstsein für die Bedeutung energetischer Gebäudemodernisierung zu schärfen. Dabei geht es um die Reduzierung des Energieverbrauchs durch effizienten Wärmeschutz sowie eine sorgfältig ausgewählte Heizungstechnik.“
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Foto/Grafik: Simone M. Neumann
Gerold Happ, Mitglied der Bundesgeschäftsführung Haus & Grund Deutschland:
„Um auch zukünftig energetisch modernisieren zu können, benötigen die privaten Eigentümer einfache und verlässliche gesetzliche Vorgaben und Förderbedingungen sowie zuverlässige und bezahlbare technische Lösungen seitens der Industrie und des Handwerks.“
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Foto/Grafik: Simone M. Neumann
Katharina Metzger, Präsidentin Bundesverband
Deutscher Baustoff-Fachhandel:
„Unsere Fachkräfte an der Theke müssen gut informieren und aufklären. Nicht immer haben wir zu allererst verkauft, weil es gesetzliche Notwendigkeiten gab. Sondern der Fokus lag auf Verschönerung, auf Werterhalt von Immobilien und auf dem Wohlfühlen in modernisierten Räumlichkeiten – diese Schwerpunkte gilt es wieder stärker nach innen und außen zu kommunizieren.“
 VDPM in Berlin: Interessen bündeln, energetische Modernisierung stärken
Foto/Grafik: Simone M. Neumann
Stefan Bolln, Bundesvorsitzender Energieberatendenverband GIH:
„Wir müssen den Menschen die Wahrheit sagen, was die Wärmeversorgung der Zukunft betrifft und dabei auf den Zusammenhang mit der Gebäudehüllen hinweisen. Energetisch modernisieren heißt: Gebäude für Gebäude, Bauteil für Bauteil und das in der richtigen Reihenfolge. Industrie und Energieberater können hier gut zusammenarbeiten und gemeinsam viel beim Endkunden erreichen.“
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