18.06.2024
Parkettleger on Tour: 4.200 Einzelteile für außergewöhnlichen Parkettboden
Firmeninfos
Für Ernst Müller und seine Freiwilligen von „Parkettleger on Tour“ ging es Ende Mai 2024 wieder nach Ostdeutschland – und zwar ins Schloss Martinfeld in Thüringen. Dabei entstanden Parkettböden, die eines Schlosses wahrhaft würdig sind. Das gelungene Teamwork bestand auch aus Ideen, die die Mitstreiter selbst entwarfen und durchführten.
Seit mehr als zehn Jahren sind sie im Einsatz und begeistern mit der gelungenen Umsetzung spannender Bodenprojekte an historischen Orten: die Parkettleger on Tour rund um den ehemaligen Ehinger Berufsschullehrer Ernst Müller. Die Gruppe von Parkettlegermeistern lassen alte Gebäude wieder im neuen Glanz erstrahlen. Ende Mai 2024 ging es für die aktuelle Truppe nach Thüringen ins Schloss Martinfeld. Das historische Gebäude wird heute als Jugendherberge genutzt. Eine Premiere gab es: Mit Ben Berger nahm zum ersten Mal ein Influencer teil.
Einige der Teilnehmer waren schon vor dem offiziellen Start am 24. Mai angereist und hatten bereits die Unterböden vorbereitet, sodass am ersten Tag des Projekts mit dem Aufbau des Unterbaus losgelegt werden konnte. Es galt, Schüttung auszubringen und auszurichten sowie OSB-Platten im Kreuzverband zu verlegen. Gleichzeitig wurden die Kreissägen und Fräsen angeworfen und ein Teil der Mannschaft machte sich ans Zuschneiden und Nuten der ca. 4.200 Einzelteile für den Parkettboden im Speisesaal und den Zuschnitt für die Musterplatten im Durchgangszimmer.
Danach ging’s ans Verlegen. Es wurde zudem mit Hochdruck an der Herstellung der Friese gearbeitet und an den Einlagen, die diese schmücken sollen. Dafür kamen moderne Oberfräsen zum Einsatz, durch die die Einarbeitung der filigranen Einlagen erst möglich gemacht wurde.
Freiwillige machen die Nacht zum Tag
Am dritten Tag wurde sogar eine Nachschicht eingelegt. „Alle waren mit Feuereifer dabei – und bis auf ein paar Kleinigkeiten waren die Böden in beiden Räumen fertig. Fast alle Intarsien waren eingearbeitet und im kleinen Raum spiegelte sich die historische Decke im Parkettboden“, berichtet Ernst Müller von den Arbeiten. Im Speisesaal hatte sein Team schon mit dem Einbau der Wendeltreppen-Umrandung begonnen und auch die Friese waren fast fertig.
Nach vier Tagen waren alle Verlegearbeiten abgeschlossen und streckenweise begannen die Freiwilligen mit dem Schleifen. „Beobachtet wurden wir dabei von einem Kamerateam des MDR, das großes Interesse an unserer Arbeit zeigte und einen sehr schönen Bericht über uns am Tag darauf ausstrahlte. ,Parkettleger on Tour‘ goes Hollywood“, sagt Müller und lacht. Er sagt auch, dass die Ehrenamtlichen sich selbst einbringen konnten: „Die Teilnehmer durften bei den Parkettarbeiten selbst entscheiden, was noch gemacht werden kann.“ Auf diese Weise werde der Boden für die Teilnehmer zu
ihrem Boden.
Schachbrett- und Backgammon-Muster im Durchgangszimmer
Der Folgetag stand ganz im Zeichen der Oberflächenbearbeitung: Schleifen und Versiegeln standen an. Den aufwendigen Intarsien im Durchgangszimmer wurde der letzte Schliff verpasst, den dort verlegten Parkettboden ziert jetzt ein Schachbrett und ein Backgammon-Spiel. „Diese Idee kam auf, weil das Schloss Martinfeld als Jugendherberge genutzt wird und sicher viele Kinder und Jugendliche hier ihre Freizeit verbringen werden“, erklärt Müller. Im Speisesaal wurden noch Fußleisten angebracht und am Abend kam die letzte Versiegelung drauf.
Am Mittwoch, 29. Mai, konnten die schönen Parkettböden dem Herbergsvater Jens Schrader übergeben werden. „Unsere ganze Truppe ist diesmal wirklich zur Höchstform aufgelaufen, wenn man bedenkt, dass jedes einzelne Stäbchen und jedes einzelne Ornament in Handarbeit vor Ort zugeschnitten, genutet bzw. gefräst wurde. Das waren sehr anspruchsvolle Arbeiten, die aber auch allen unglaublich viel Spaß gemacht haben. Und was mit Freude und Liebe gemacht wird, wird gut“, sagt Ernst Müller abschließend.
Der FussbodenTechnik-Newsletter: Hier kostenlos anmelden