12.06.2023
Parkettleger on Tour: Erfolgreiche Rückkehr nach Bad Liebenstein
Firmeninfos
Die
Parkettleger on Tour kehrten Anfang Juni 2023 in eine ihnen gut bekannte Region zurück:
Bad Liebenstein in Thüringen. Im vergangenen Jahr waren die Bodenprofis rund um den ehemaligen Ehinger Berufsschullehrer Ernst Müller bereits im benachbarten Schloss Altenstein im Einsatz. Dort statteten sie unter anderem den ehemaligen Speisesaal mit einem eindrucksvollen Parkett nach historischem Vorbild aus (siehe unser
Artikel im FussbodenFuxx 5/2022). Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer überzeugte die Gruppe, dieses Jahr noch einmal mit ihrem Können in die Kurstadt zurückzukommen.
Eine Woche lang verlegte die rund 20-köpfige Gruppe in der Villa Feodora einen neuen, hochwertigen Parkettboden im historischen Trauzimmer. An den Stil des Historismus angelehnt, fügt sich das neue Parkett behutsam in den Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes ein. Gleichzeitig waren einige der Freiwilligen erneut im Schloss Altenstein tätig: Im südlichen Rundbau des Hofmarschallamtes gibt es zwei aneinandergrenzende Räume, die ehemals von der TÜV-Akademie genutzt wurden. Diese erhielten ebenfalls neue Parkettböden – wie im vergangenen Jahr ein Geschenk an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die zukünftig die Räume in verschiedenen Funktionen nutzt.
Alternativen zum Palais Weimar in kurzer Zeit gefunden
Ursprünglich wollte das eingespielte Team das Parkett im Kuppelsaal des
Palais Weimar in Bad Liebenstein erneuern. Das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hatte aber darauf bestanden, dass das mehr als 200 Jahre alte Originalparkett aus der Erbauungszeit des Hauses erhalten bleibt und zu einem späteren Zeitpunkt denkmalgerecht saniert wird – von daher mussten die Parkettleger on Tour umplanen. Glücklicherweise konnte kurzfristig mit der Villa Feodora und dem Schloss Altenstein ein ansprechender Ersatz gefunden werden.
Am Montag, 5. Juni, ging’s los und auf allen Baustellen wurden zuerst die Unterböden vorbereitet. Teilweise mussten die Parkettleger altes Material entfernen und in einigen Räumen Höhenunterschiede ausgleichen. Dabei wurde mit Quarzsand und Verlegeplatten gearbeitet. Parallel dazu liefen die Vorbereitungen für die Verlegung des Parketts: Die Profis schnitten Stäbe zu und leimten Friese zusammen. Dabei kam die handgeführte CNC-Fräse von Shapertools zum Einsatz, um damit die Einlagen für die zwei Böden im Hofmarschallamt zu fräsen. Insgesamt wurden rund 5.000 Teile angefertigt und eine händische Fräs-Strecke von einem Kilometer bewältigt.
In einem Raum auf Schloss Altenstein konnte bereits am ersten Tag mit der Verlegung begonnen werden.
Der Parkettboden in der Villa Feodora wurde in einem aufwendigem Flechtmuster verlegt, das auf den zukünftigen Verwendungszweck des Raumes hindeutet: Dort sollen Ehen geschlossen werden, die für immer halten. Der Boden erhielt ein breites Außenfries als Umrahmung, das deutlich aufwendiger gestaltet wurde als es ursprünglich geplant. Auch auf Schloss Altenstein verliefen die Arbeiten planmäßig: Der erste Raum wurde mit einem Würfel-/Rautenboden aus Kirschbaum und Buche (hell) ausgestattet. Im zweiten Raum kam Parkett aus Eiche und Esche zum Einsatz. Mehrere Teilnehmer waren mit der Herstellung der teils winzigen Einzelteile für die Einlagen beschäftigt. „Diese Teile einzubauen, war eine große Herausforderung“, berichtet Organisator Ernst Müller. Bei beiden Böden erhielten die Einlagen eine aufwendige Umrandung: „Eine wahre Puzzle-Arbeit. Aber wenn man gut vorbereitet ist und sauber arbeitet, wird das Ergebnis eben einfach top.“
Bad Liebensteins Bürgermeister verpasst Boden den letzten Schliff
Am Donnerstag kamen Vertreter der örtlichen Presse und des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) zu Besuch und schauten den Parkettprofis über die Schultern. Den letzten Schliff im zukünftigen Trauzimmer der Villa Feodora nahm Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Brodführer persönlich vor. Der Boden erhielt durch das Bürsten eine ganz besondere Struktur.
Zum Abschluss legte sich das Team noch einmal mächtig ins Zeug: Es schliff und ölte alle Böden. „Jeder Boden ist für sich besonders. In der Villa Feodora besticht das Parkett durch ein aufwendiges Flecht-Muster, das man sicher nicht jeden Tag verlegt. Das tolle Fries kommt durch die dunklen Abgrenzungen wunderschön zur Geltung“, erläutert Ernst Müller. Die zwei Böden auf Schloss Altenstein seien zwar auf der Fläche mit ihren Rautenwürfeln ruhiger gehalten, dafür glänzen sie mit sehr klassischen Friesen und die Einlagen ziehen alle Blicke auf sich. „Außerdem mussten die Friese an die leicht gerundeten Wände angepasst werden – was toll gelungen ist. Und in einer der Sterneinlagen prangt unser Logo. Wir waren da“, sagt der Organisator abschließend zufrieden und lobt sein Team voller Stolz. Weitere Informationen unter
www.parkettleger-on-tour.de.
Einsatzorte 2023 im Überblick:
Die Villa Feodora wurde 1860 im Stile eines Schweizer Bauernhauses errichtet. Vor 150 Jahren heiratete dort Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen heimlich die Schauspielerin Ellen Franz – damals ein europaweit höfischer Skandal. Heute wird die Villa vom Bad Liebensteiner Standesamt genutzt. Das 1736 errichtete Schloss Altenstein diente einst den Herzögen von Sachsen-Meiningen als Sommerresidenz. Umgeben ist es von einem malerischen Landschaftspark mit Chinesischem Häuschen, kunstvollen Teppichbeeten und Aussichtspunkten ins Werratal.
Die Teilnehmer:
- Ernst Müller
- Tobias Rapp
- Steve Klose
- Sven Grunwald
- Christian Elsässer
- Markus Kiefer
- Andreas Hörmann
- Rigo Möller
- Steffen Friese
- Uwe Stellermann
- Rüdiger Dicke
- Dennis Kühbauch
- Jürgen Stiefel
- Jürgen Freundl
- Manuel Florian
- Björn Menyes
- Andrej Sailer
- Max Gairing
- Joshua Scholz
Von Sebastian MusolfDer FussbodenTechnik-Newsletter: Hier kostenlos anmelden