Die tschechische Parkettleger-Zunft lud kürzlich Vertreter des Vereins „Europäische Förderung der Ausbildung für Parkettleger und Fußbodentechnik“ (EUFA P+F) aus Deutschland zu einem weiteren Fachseminar ein. Hintergrund der Veranstaltung: „Unsere Berufskollegen streben die Ablegung der Meisterprüfung im Parkettlegerhandwerk an, um hiermit einen offiziellen Qualitätsnachweis zu schaffen, damit sie sich von anderen konkurrierenden Betrieben abheben können“, berichtet der EUFA-Vorsitzende Heinz Brehm, der von 1992 bis 2014 Bundeslehrlingswart des Bundesverbands Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) war.
Bei dem jüngsten Termin stand die Vermittlung von Fachinformationen über elastische, textile und weitere Beläge sowie deren Herstellung und Verlegung auf der Tagesordnung. Heinz Brehm hatte dafür den Sachverständigen Peter Schwarzmann als Referenten gewinnen können. Die Teilnehmer trafen sich vom 27. bis 31. Oktober 2024 in den Seminarräumen der Burg Krassa, die in der Nähe von Liberec liegt. Aus dem von Heinz Brehm herausgegebenen Fachbuch für Bodenleger (3. Auflage 2023) wurden die übersetzten Hinweisblätter wie „Auskunft über den vorhandenen Estrich“, „Reinigung und Pflege von elastischen und textilen Belägen“ oder auch das „Estrich-Prüfprotokoll zur Ermittlung der Belegreife“ ausführlich besprochen und mit tschechischen Vorgaben abgeglichen. Im Praxisteil erläuterte Peter Schwarzmann die verschiedenen Nahtschneidetechniken bei elastischen und textilen Belägen sowie das Verlegen von Nora-Formtreppen. Heinz Brehm erklärte den Einsatz des Radtke-Zerkleinerungsstabs für Akku-Schrauber: Dieser dient dem Zerkleinern des Estrichprüfmaterials – denn je mehliger das Prüfgut bei der CM-Messung ist, um so genauer ist das Messergebnis zur Feststellung der Belegreife von Estrichen.
Bereichernde Schulung für beide Seiten
„Für alle Teilnehmer waren es spannende Tage in Tschechien. Jede Seite konnte eine Menge an Neuigkeiten und Erfahrungen mit nach Hause nehmen“, lautete Brehms und Schwarzmanns Fazit. Die tschechischen Kollegen wollen das neue Fachwissen in der Praxis umsetzen – zudem wünschten sie sich weitere solcher Fortbildungen. Übrigens: Zur besseren Verständigung hatte Jan Klika die Referatstexte vorab ins Tschechische übersetzt, sodass die Teilnehmer mitlesen konnten, während die Vortragenden auf Deutsch referierten. Als Dolmetscherin vor Ort fungierte wie immer Hanna Tomešová.