BVPF: Luis Finke und Marek Sichart erringen Bundessieg 2024

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Zum zweiten Mal nach 2018 fand die Deutsche Meisterschaft der Parkett- und Bodenleger an der Jobelmann-Schule in Stade statt – damals hieß die Veranstaltung allerdings noch „Bundesleistungswettbewerb“. Die Durchführung lag erneut in den Händen der Bundesfachgruppe Aus- und Weiterbildung des Bundesverbands Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) und des Lehrerkollegiums der niedersächsischen Berufsschule. Sieben junge Parkettlegergesellen und sieben Bodenleger-Facharbeiter mussten in einem knappen Zeitrahmen je zwei Arbeitsplatten anfertigen. Bei der abendlichen Siegerehrung im Saal des Hotels Stader Hof wurde es spannend, als Bundesfachgruppenleiter Tobias Michalak die Ergebnisse bekannt gab.

Bei den Parkettlegern setzte sich der 20-jährige Luis Finke aus Nordrhein-Westfalen durch – ganz knapp hinter ihm landete Maximilian Müller aus Sachsen auf Platz 2, Dritter wurde Max Göhmann aus Niedersachsen. Bundessieger Luis Finke absolvierte seine Lehre bei Fußboden Brück in Kierspe. „Ich habe absolut nicht damit gerechnet, dass ich gewinne. Mit der zweiten Arbeitsaufgabe bin ich ja erst in der letzten Minute fertig geworden. Von daher war ich sprachlos, als ich eben aufgerufen wurde“, sagte der frisch gebackene Bundessieger. Sein Erfolgsrezept sei gewesen, dass er sich nicht habe ablenken lassen – während des Wettkampfes hörte er über Kopfhörer Musik. Und noch ein weiterer Faktor sei entscheidend gewesen: „Es war sehr schön, dass mich meine Familie nach Stade begleitet hat – das hat mich sehr motiviert.“ Luis Finke führt bereits den Betrieb Fußboden Finke seines verstorbenen Vaters in Radevormwald weiter und strebt als Nächstes den Meistertitel an. Danach soll der Bodenlegerbetrieb in einen Parkettlegerbetrieb umfirmieren.

Trophäe in Lederhose in Empfang genommen

Bei den Bodenlegern ging der Bundessieg nach Bayern: Marek Sichart ließ sechs Mitbewerber hinter sich. Der neue Bundessieger ging bei Bauer Fußböden aus Seuversholz im oberbayerischen Landkreis Eichstätt in die Lehre. Zweitplatzierter wurde Deniz Demir aus Niedersachsen, gefolgt vom Thüringer Franz Herrmann. Marek Sichart nahm als Bayer seine Trophäe stilecht in der Lederhose in Empfang. „Es ist sehr cool, dass ich gewonnen habe. Ich bin bei der Deutschen Meisterschaft mit dem Motto angetreten: Dabei sein ist alles. Umso besser, dass es mit dem Bundessieg geklappt hat – ein Traum ist wahr geworden“, sagte der 18-Jährige. Der neue Bundessieger hat kürzlich mit seiner Ausbildung zum Parkettleger begonnen, die er später gerne mit dem Meistertitel krönen möchte.

Die Arbeitsaufgaben, die die 14 Teilnehmer zuvor bewältigen mussten, waren anspruchsvoll: Die Parkettleger sollten zuerst Stabparkett aus Eiche und Räuchereiche im Fischgrätmuster mit Fries verlegen. Danach mussten sie den Buchstaben J vom Logo der Jobelmann-Schule als Intarsie mit Hilfe einer Schablone in einen PVC-Belag einpassen. Maritim ging es bei der ersten Arbeitsaufgabe der Bodenleger zu: Es galt, freihändig eine schwarze Anker-Intarsie in einem roten PVC-Belag zu erstellen. Danach sollten sie das neue Logo der Stadt Stade aus Veloursteppich anfertigen – zwei Schablonen standen als Hilfsmittel bereit. Für die erste Aufgabe hatten die Teilnehmer vier Stunden Zeit, für die zweite Aufgabe zwei Stunden.

30 Sponsoren unterstützen Deutsche Meisterschaft

Auf der Siegerehrung dankte Bundesfachgruppenleiter Tobias Michalak den Sponsoren aus der Industrie: 30 Geldgeber machten dieses Mal die Großveranstaltung erst möglich – allerdings deutlich weniger als sonst: Im Vorjahr waren es noch 42 gewesen, bei der Ausgabe im Jahr 2022 sogar 46. Unter den Gratulanten befand sich auch der stellvertretende Bundesinnungsmeister des BVPF, Ralf Wollenberg: „Das Niveau hat unglaublich angezogen. Die Arbeiten der Landessieger sind klasse. Für mich ist es schön zu sehen, was die Teilnehmer geleistet und welche Freude sie dabei gezeigt haben.“ Er hob die Verdienste des Organisators Tobias Michalak hervor: „Ich weiß, mit wie viel Herzblut er den Wettbewerb organisiert und wie er sich reinkniet. Er macht das einfach klasse.“

Im Rahmen der Siegerehrung wurde auch der Designpreis „Die gute Form“ für das attraktivste Gesellenstück bzw. Abschlussarbeit vergeben. Bei dieser Auszeichnung wird allein die optische Schönheit der zum Wettbewerb mitgebrachten Arbeiten bewertet. Die Trophäen gingen an den hessischen Parkettleger Kilian Heil und den Bodenleger Eray Genc aus Hamburg. Bundesfachgruppenleiter Tobias Michalak richtete noch abschließend folgenden Appell an die 14 jungen Teilnehmer: „Sie sind verdammt gute Handwerker. Bleiben Sie dem Handwerk treu, bilden Sie sich weiter. Sie sind unsere Zukunft, wir brauchen Sie unbedingt.“ Die nächste Deutsche Meisterschaft der Parkett- und Bodenleger wird am 14. November 2025 an der Max-Bill-Schule in Berlin stattfinden.

Unser Sonderdruck von dem Event in Stade ist digital in unserem Fuxx-Archiv zu finden: bit.ly/fuxx-archiv.

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