20.10.2022
FEP: Parkettabsatz geht deutlich zurück
Der
Verband der Europäischen Parkettindustrie (FEP) meldet für das 1. Halbjahr 2022 deutliche, mitunter zweistellige Rückgänge des Parkettabsatzes in vielen Mitgliedsländern. Betroffen sind vor allem Deutschland und Frankreich. Nur die Schweiz schloss in der ersten Jahreshälfte positiv ab. Angesichts steigender Energiepreise und Inflationsraten sei das Vertrauen der Verbraucher sehr gering und sie geben weniger Geld aus, erklärt der Verband die Abschwächung. Wenn noch in Gebäude investiert werde, dann eher in die energetische Sanierungen als in den Innenausbau. Auch die Verfügbarkeit bzw. Erschwinglichkeit des Rohstoffs Holz beurteilt die FEP nach wie vor kritisch.
Für den deutsche Parkettmarkt nennt der Verband Rückgänge von 7 % im 1. Quartal und 12 % im 2. Quartal, was für das 1. Halbjahr 2022 einen Rückgang von 10 bis 15 % bedeute. Der weitere Verlauf bis Ende des Jahres sei angesichts zunehmender Stornierungen im Bau, der generellen Investitionszurückhaltung und steigenden Zinsen von Pessimismus geprägt.
Der österreichische Parkettverbrauch zeige hingegen im ersten Halbjahr ein uneinheitliches Bild mit einem leicht rückläufigen 1. Quartal und einem überhitzten 2. Quartal. Jetzt seien aber auch hier die Investitionen in den Wohnungsbau rückläufig. Anders die Situation in der Schweiz, wo die Inflation dank der starken Währung auf 3 % begrenzt ist: Der Parkettverbrauch stieg im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um +12 % – bis Ende des Jahres rechnet die FEP mit einer Abschwächung auf dann noch +8 bis +10 %.
Der französische Parkettmarkt brach bis Jahresmitte sogar um 20 % ein – eine Fortsetzung des Abwärtstrends wird erwartet. Die Niederlande melden einen Rückgang des Parkettverbrauchs um 18 % gegenüber 2021. In Belgien sehe es etwas besser aus, so der FEP. Italien war zunächst gut in das Jahr gestartet, bis Mitte 2022 sank der Absatz jedoch um 5 bis 6 % gegenüber dem Vorjahr und könnte laut FEP bis Jahresende sogar noch auf -10 % abrutschen, da der positive Jahresauftakt durch erhebliche Steuersenkungen auf Bau-/Renovierungsmaßnahmen gestützt gewesen sei. Die Nachfrage in Spanien habe sich inzwischen ebenfalls deutlich abgeschwächt.
Auch die nordischen Cluster melden rückläufige Absätze. Während Norwegen stagniert, ist der finnische Markt leicht und der dänische Markt deutlicher rückläufig. Schweden schnitt im 1. Halbjahr leicht rückläufig ab (- 2 bis -5 %). Der FEP erwartet jedoch eine weitere Eintrübung des Marktes, weil deutlich weniger Baugenehmigungen (-30 %) erteilt werden.
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