03.12.2021
Bona: Neuer E-Lkw fährt emissionsfrei durch Limburg
Firmeninfos
Bona Deutschland hat Mitte November 2021 den ersten in Deutschland betriebenen Scania Elektro-Lkw in seinen Fuhrpark übernommen, teilt der Spezialist für Systemlösungen rund um Fußböden mit. Damit will das Unternehmen einen Beitrag für eine nachhaltige City-Logistik an seinem Hauptsitz in Limburg an der Lahn leisten.
Bona-Geschäftsführer Dr. Thomas Brokamp zeigte sich über den Neuzugang im Fuhrpark sehr erfreut: „Scania hat uns bei der Wahl unseres Elektrofahrzeugs gut beraten und uns einen reibungslosen Einstieg in diese neue Technologie ermöglicht. Der Scania E-Lkw ist perfekt auf unsere Belange und unser Einsatzgebiet zugeschnitten.“ Gemeinsam mit dem Scania-Verkäufer Matthias Metzen wurde vorab der Bedarf und das Einsatzgebiet von Bona analysiert – und anschließend ein maßgeschneidertes Fahrzeug konfiguriert.
Der batterie-elektrische Lkw soll als City-Shuttle auf vier bis fünf Touren täglich fertige Produkte von der Produktionsanlage im Süden der Stadt in das knapp 6 km entfernte Distributionszentrum im Norden transportieren. Exakt 21 Euro-Paletten finden bei jeder Tour auf der Ladefläche Platz. „Für uns war der Elektroantrieb eine Herzensangelegenheit. Da in Limburg aufgrund zu hoher Stickstoffdioxid-Werte ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge ab April 2022 im Raum steht, können wir mit unserem emissionsfreien City-Shuttle einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten“, berichtete Dr. Brokamp. Dass der Elektro-Lkw von Scania lokal auch emissionsfrei fahre und aufgrund des geräuscharmen Antriebs praktisch keine Lärmbelästigung entstehe, seien für den Geschäftsführer ebenfalls Argumente, die für das neue Fahrzeug sprechen.
Bis zu 312 PS Motorleistung
Die offizielle Typenbezeichnung lautet Scania 25 P. Das neue Modell der Scania Baureihe P zeichnet sich durch einen komfortablen Einstieg in das Fahrerhaus aus. Mit sehr guter Sicht auf das Verkehrsgeschehen ist das Fahrzeug für den innerstädtischen Einsatz konzipiert. Die Ziffer in der Typenbezeichnung gibt die Leistung an, mit der der Lkw unterwegs ist – bis zu 230 kW (312 PS) Nennleistung stellt das Triebwerk zur Verfügung. Das ist genug Power, um das zulässige Fahrzeuggewicht des Dreiachsers von 26 Tonnen souverän zu bewegen.
„Der elektrische Antriebsstrang glänzt gerade bei niedrigen Drehzahlen und bei Anfahrsituationen mit einer deutlichen besseren Beschleunigung und mehr Zugkraft im Vergleich zum Diesel“, erläuterte Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw, Scania Deutschland/Österreich. In der Praxis dürfen sich die Fahrer daher auf eine schnelle Beschleunigung und kurze Reaktionszeiten des Antriebs freuen. Die Energie für den Vortrieb speichert der Scania 25 P in fünf Lithium-Ionen-Akkus, die jeweils mit einer Kapazität von 33 kW/h aufwarten. „Die elektrische Reichweite hängt in erster Linie von den Faktoren Fahrstil, Beladung sowie Topographie ab“, erklärt Hottgenroth weiter. Unter optimalen Bedingungen sind die Antriebsbatterien mit der Gesamtkapazität von 165 kW/h für eine Reichweite von bis zu 110 km ausgelegt. Im realen Fahrbetrieb sind 70 bis 90 km zu erwarten. Da beim City-Shuttle in Limburg am Ende eines Arbeitstags in der Regel nur zwischen 50 und 60 km auf dem Tacho stehen, reicht die Leistung für das geplante Einsatzprofil völlig aus, sagte der Experte.
Photovoltaikanlage versorgt E-Tankstelle
Den Weg zur Stromtankstelle kann sich der Scania 25 P übrigens sparen: Bona betreibt künftig eine Anlage auf dem Gelände des Distributionszentrums in Eigenregie. Getankt wird grüner Strom, den eine leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem Dach der großen Halle erzeugt. Der vollelektrische Lkw von Scania wird mit Gleichstrom geladen. Dafür haben die Schweden ihrem E-Lkw eine Ladeleistung von 130 kW spendiert, mit der sich die Akkus bei 20 % Kapazität in einer guten Stunde vollständig aufladen lassen. Ist mehr Reichweite gefragt, reicht ein Zwischenstopp von einer halben Stunde an der Ladesäule, um Energie für weitere 50 oder 60 km zu laden. Der Ladevorgang selbst geht einfach von der Hand.
Für die Verbindung zwischen Ladesäule und Fahrzeug sorgen Ladekabel und Stecker der zweiten Generation des in Europa als Standard etablierten Combined Charging Systems (CCS2). Der Anschluss im Scania 25 P befindet sich hinter einer Abdeckung oberhalb des rechten Scheinwerfers, die sich mit einem Handgriff einfach zur Seite öffnen lässt. Für Bona geht es in der ersten Betriebsphase vor allem darum, den neuen Elektro-Lkw unter realen Bedingungen kennenzulernen. Ein Fokus wird dabei auf der Leistungsfähigkeit der Batterien liegen – die Fahrer müssen schließlich ein Gefühl dafür bekommen, wie sie das Potenzial ihres elektrischen Lkw bestmöglich nutzen.
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