06.12.2024
Verbände der Schnittstelle Fußboden beteiligen sich nicht mehr an BVF-Schnittstellenkoordination
Die Verbände der Initiative „Schnittstelle Fußboden“ zählen nicht länger zu den an der Schnittstellenkoordination des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) beteiligten Verbänden, wie der Sprecher der Initiative, Ralf Wollenberg, mitteilt. In regelmäßigen Abständen steht aufgrund aktualisierter oder neuer Normen die Überarbeitung der Schnittstellenkoordination für den (BVF) an. In Zusammenarbeit mit bislang 15 Verbänden aus benachbarten Gewerken entsteht so eine Broschüre, die praktisch anwendbar ist und allen Beteiligten Sicherheit bei der fachgerechten Installation einer Flächenheizung und -kühlung geben soll. Die Schnittstellenkoordination dient der Gewerkeabstimmung und liefert Hilfsmittel in Form von Checklisten und Protokollen. Die jüngste Fassung stammt aus dem Mai 2024.
Die Initiative „Schnittstelle Fußboden“ stellt jetzt öffentlich die Frage, ob die neue Schnittstellenkoordination noch Stand der Technik sei. Aus Sicht des bodenlegenden Handwerkers sei diese Frage nach Ansicht der Initiative mit „Nein“ zu beantworten. Zur Schnittstelle Fußboden zählen der Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF), der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV Farbe), der Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR), der Bundesverband der vereidigten Sachverständigen (BSR), der Industrieverband Klebstoffe (IVK), der Verband der deutschen Parkettindustrie (VDP), der Verband der mehrschichtig modularen Fußbodenbeläge (MMFA), der Verband der europäischen Laminatfußbodenhersteller (EPLF) sowie der Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB). Lediglich der FEB habe sich noch nicht erklärt, sagt Ralf Wollenberg.
In einer Pressemitteilung vom 6. Dezember 2024 führt die Schnittstelle Fußboden Folgendes als Begründung an:
„Bei der Überarbeitung der bisherigen Schnittstellenkoordination wurden die tangierenden Verbände vom BVF zur Mitarbeit eingeladen. Dieses Angebot wurde von Vertretern des BVPF, des BV Farbe, des ZVR und der Technischen Kommission Bauklebstoffe (TKB) angenommen. Bei den Änderungsvorschlägen ging es darum, die geänderten Feuchtigkeitsgrenzwerte bei der CM-Messung und alternative Messmethoden zur CM-Messung in die Schnittstellenkoordination aufzunehmen. Außerdem wurden einige redaktionelle Änderungen vorgeschlagen. Final wurde das bei einer Videokonferenz der Mitglieder von Schnittstelle Fußboden und Axel Grimm als Geschäftsführer des BVF am 15. März 2024 besprochen.
Nachfolgend ein Auszug aus dem Protokoll: Fazit: Axel Grimm hat verstanden und akzeptiert, dass die Gewerke Estrich bzw. Bodenbelag/Parkett jeweils ihre eigenen Regeln haben – und dass diese unterschiedlich sein können. Entsprechend müssen dies die Gewerke unabhängig voneinander regeln. Danach erfolgte vom Bundesverband Flächenheizung eine Abstimmung mit dem estrichlegenden Handwerk. Das Ergebnis war eine Streichung sämtlicher Änderungswünsche des bodenlegenden Handwerks. Bis auf die kleineren redaktionellen Änderungen ist die Schnittstellenkoordination damit wieder auf den Stand der vorherigen Version zurückgesetzt worden.
Daraufhin haben nahezu sämtliche Mitglieder der Initiative Schnittstelle Fußboden dem Bundesverband Flächenheizung mitgeteilt, dass sie nicht mehr als ,beteiligter Verband‘ genannt werden wollten. Den Verbänden der Initiative sei es völlig unverständlich, dass ein für das bodenlegende Handwerk unbedeutendes Gewerk, die Estrichleger, derart massiv in die Interessen der Boden- und Parkettleger eingreift und versucht, seine eigenen Interessen ohne Rücksicht auf andere Gewerke durchzusetzen. Da die neue Schnittstellenkoordination Weiterentwicklungen in der Branche nicht mehr abbildet, ist sie auch nicht mehr als Stand der Technik anzusehen. Die in der Schnittstelle Fußboden vertretenen Verbände bedauern dies ausdrücklich!
Von den insgesamt 92.607 in der ZDH-Statistik aufgeführten Betrieben, die das Verlegen von Bodenbelägen in ihrem Berufsbild haben, sind 4.836 Estrichleger. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 5,22 %. Erfahrungsgemäß legen Estrichleger zum größten Teil keinen Oberboden, sodass der tatsächliche prozentuale Anteil der Estrichleger an dem bodenlegenden Handwerk noch wesentlich darunter liegen dürfte.“
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