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28.08.2023

Neuer BEB- und BVPF-Geschäftsführer: „Ich spreche die Sprache der Handwerker“

Drei Boden-Handwerksverbände haben seit 1. Juni 2023 mit Dirk Lossau einen neuen Geschäftsführer, der wie sein Vorgänger Dieter Kuhlenkamp beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) angestellt ist. Im Interview mit FussbodenTechnik verriet Lossau, dass er gerne netzwerkt und Kommunikation viele Konflikte löst.

FussbodenTechnik: Herr Lossau, was haben Sie beruflich gemacht, bevor Sie am 1. Juni 2023 als Geschäftsführer beim BEB, BVPF und der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB gestartet sind?

Dirk Lossau: Ich habe als angestellter Bauleiter den Neubau von drei zehnstöckigen Hochhäusern in Berlin-Marzahn verantwortet. Davor hatte ich 15 Jahre lang mein eigenes Bauunternehmen.

FT: Wie kamen Sie von der Baupraxis zur Verbandsarbeit?

Lossau: (lacht) Man kann sagen, schuld war der ZDB-Baugewerbetag in Berlin. Ich habe dort tiefe Einblicke in die Verbandsarbeit erhalten, für die ich vorher in der Baupraxis kaum Zeit hatte. Gleichzeitig haben mich die Möglichkeiten sofort begeistert. Ich habe in Berlin meine heutige Chefin Christine Buddenbohm gesprochen, die beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) die Abteilung Unternehmensentwicklung leitet. Da ich selbst Bodenarbeiten ausgeführt habe, war mir dieses Segment vertraut. Ich kann definitiv sagen: Mein Herz schlägt fürs Bauen, das war schon immer so.

FT: Und haben sich Ihre Erwartungen nach den ersten Wochen bestätigt?

Lossau: Glücklicherweise fanden gleich zu Beginn meines Einstiegs die Mitgliederversammlungen der Verbände, Verbandssitzungen und die Obmanntagung statt. So konnte ich die Vorstände, Mitglieder und Verantwortlichen innerhalb kürzester Zeit kennenlernen. Ich bin sehr offen und freundlich aufgenommen worden. Mein Eindruck war, es kam gut an, dass ich auch Handwerker bin und somit die Sprache der Handwerker spreche. Der Reiz der Tätigkeit besteht darin, dass man an vielen Themen und Normen mitarbeiten und dabei in Abstimmung mit den Vorständen auch eigene Schwerpunkte setzen kann. Hauptsächlich besteht mein Job darin, zu netzwerken, Leute kennenzulernen und mit Menschen zu arbeiten. Darauf freue ich mich besonders.

FT: Wie werden Sie als Geschäftsführer von verschiedenen Verbänden den unterschiedlichen Interessen gerecht?

Lossau: Den Interessen werde ich gerecht, indem ich nicht meine eigene Meinung dort einbringe, sondern komplexe Themen moderiere und die beteiligten Parteien zusammenbringe. Häufig hilft es, wenn man unterschiedliche Parteien an einen Tisch bringt und so die unmittelbare Kommunikation fördert.

FT: Gibt es Unterschiede bei den Geschäftsführer-Tätigkeiten?

Lossau: Es gibt durchaus Unterschiede. Im Bundesverband Estrich und Belag (BEB) sind die ordentlichen Mitglieder die Estrichlegerbetriebe, natürlich gibt es daneben Gastmitglieder und Fördermitglieder aus der Industrie. Ich kann selber neue Mitglieder werben und Fachfragen an unser Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF) weiterleiten. Außerdem führe ich die Geschäfte der Gütegemeinschaft und unterstütze dabei den Obmann Finn Olbermann.

Die Mitglieder im Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) hingegen sind die Innungen, die autonom agieren. Ich möchte gerne einen Beitrag leisten, um die Mitgliederzahlen wieder auszubauen. Man könnte in diesem Zusammenhang eine stärkere vertriebsorientierte Denke auf den Weg bringen. Dabei könnte meine Vertriebserfahrung hilfreich sein. Es gibt großartige Initiativen, wie „Das ist Bodenhandwerk“, die zum Ziel hat, Auszubildende und Facharbeiter für unser Handwerk zu begeistern. Zudem möchte die „Innung 4.0“ den Betrieben die Vorteile einer Mitgliedschaft aufzeigen, die weit größer sind als die Mitgliedsbeiträge.

FT: In den Verbänden gibt es aktuell neue Verantwortlichkeiten. Bietet das Chancen für einen stärkeren Dialog zwischen den Verbänden?

Lossau: Ja, das sehe ich so. Ein gutes Beispiel ist PRIF, die Abkürzung steht für „Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau“. Es gibt 15 Verbände, die sich hinsichtlich ihrer Merkblätter abstimmen. Es ist eine große Aufgabe, diese anerkannten Merkblätter voranzutreiben, damit auf der Baustelle immer mit dem demselben Merkblatt gearbeitet wird. Als Bundesfachgruppengeschäftsführer habe ich bei PRIF gemeinsam mit Simon Thanner den Hut auf. Ich versuche dabei zu unterstützen und die Kommunikation der Gewerke untereinander zu fördern.

Außerdem gibt es weitere Betätigungsfelder in der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB, die auch politische Ziele hat. Wir arbeiten beispielsweise an Normen und Technischen Richtlinien mit und bringen uns bei der Frage der Aus- und Weiterbildung und Anwerbung von Facharbeitern ein.

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 Neuer BEB- und BVPF-Geschäftsführer: „Ich spreche die Sprache der Handwerker“
Foto/Grafik: SN-Verlag
Dirk Lossau, Geschäftsführer BVPF, BEB und Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB.
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Foto/Grafik: Das ist Bodenhandwerk
Als Geschäftsführer des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB) möchte Dirk Lossau die Auszubildendenzahlen wieder erhöhen.
 Neuer BEB- und BVPF-Geschäftsführer: „Ich spreche die Sprache der Handwerker“
Foto/Grafik: Das ist Bodenhandwerk
Dirk Lossau will Initiativen wie „Das ist Bodenhandwerk“ und „Praxisgerechte Regelwerke im Fußbodenbau“ fördern.
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