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25.11.2021

Deutsche Bauchemie: Deutliche Preisanstiege sind unabwendbar

Die gesamte bauchemische Industrie ist von dramatischen Kostensteigerungen und Rohstoffverknappungen infolge der Corona-Pandemie betroffen, berichtet der Branchenverband Deutsche Bauchemie. Beide Trends haben sich über das gesamte Jahr 2021 fortgesetzt und verschärft. Preisanstiege entlang der Wertschöpfungskette sind damit unausweichlich.

Der Industrieverband Deutsche Bauchemie macht die sich immer weiter zuspitzende Situation am Beispiel Betonzusatzmittel deutlich: Die Hersteller haben im Glauben, dass sich die Situation entspannt, in den ersten Monaten des Jahres 2021 die Kostensteigerungen nur moderat weitergegeben. Nachdem sich die Situation weiterhin zuspitzt und ein Ende der Entwicklungen nicht zu erwarten ist, muss sich die Betonindustrie über alle Rohstoffgruppen bei Betonzusatzmitteln jedoch auf signifikante Preiszuschläge einstellen. Neben den Rohstoffpreisen sind in den vergangenen zwölf Monaten außerdem die Preise für Energie (+400 %), Verpackungen sowie Paletten (+300 %), Transport und Personal deutlich angestiegen.

Seit Anfang des Jahres 2021 kämpfen Chemie und Bauchemie mit Lieferengpässen bei zahlreichen Rohstoffen und daraus folgend mit stark steigenden Beschaffungskosten. So haben sich die Preise für Melaminharze seit vergangenem Jahr verdoppelt. Die Preise für Acrylsäuren, die ein wesentlicher Rohstoff zur PCE-Herstellung sind, haben sich sogar verdreifacht. Der Rohölpreis liegt mittlerweile doppelt so hoch wie noch vor zwölf Monaten. Der Preis für Rohbenzin, dem wichtigsten Rohstoff der Chemieindustrie insgesamt, ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 62 % auf rund 580 US-Dollar je Tonne gestiegen.

Extrem hohe Preise bei Dichtstoffen

Im dritten Quartal 2021 hat die Zellstoffindustrie den Verarbeitern eine Erhöhung der Preise für Lignine um ca. 50 % kommuniziert, da Lignine als alternativer Brennstoff neu bewertet wurden. Auch bei Naphthalin sind nie da gewesene Verknappungen und Preiserhöhungen zu verzeichnen. Eine ähnliche Situation gibt es bei Dichtstoffen: So sind beispielsweise Silikone, Polyurethane und Polysulfide für die weiterverarbeitenden Hersteller nur noch unter erschwerten Umständen zu bekommen und wenn, dann zu extrem hohen Preisen. Beklagt wird vor allem der Mangel an Siliziummetall, dem wichtigsten Rohstoff für Silikonpolymer und Silikonöl, teilt die Deutsche Bauchemie mit.

„Die massiven Preiszuwächse können die Unternehmen allein nicht auffangen und müssen sie zum Teil an den Markt weitergeben. Dies gilt auch im Bereich der Trockenmörtelhersteller: Hier steigen die Preise für Dispersionspulver und beim Zement – u. a. wirkt sich die höhere CO2-Abgabe aus, deren schrittweise Erhöhung ja bereits feststeht“, berichtet der Verband weiter.

„Die Branche kämpft daher insgesamt mit einer bisher nicht gekannten Unsicherheit für eine ausreichende Versorgung mit den vorgenannten Rohstoffen. Experten rechnen auch in absehbarer Zukunft nicht mit einer Entspannung auf dem Rohstoffmarkt. Der steigende Rohstoffkosten-Index deutet eher darauf hin, dass sich die Lage im Jahr 2022 weiter verschärfen wird und die hohen Rohstoffpreise zur neuen Normalität werden“, lautet die Prognose der Deutschen Bauchemie.

Deutsche Bauchemie vertritt über 130 Mitgliedsunternehmen

Die Deutsche Bauchemie vertritt seit mehr als 70 Jahren die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen und deutscher Tochtergesellschaft ausländischer Konzerne gegenüber der Fachöffentlichkeit, Politik, Behörden, Wissenschaft und Medien. Der Industrieverband gehört als Fachorganisation zum Verband der Chemischen Industrie (VCI). Die mehr als 130 Mitgliedsunternehmen erwirtschafteten 2020 mit rund 32.000 Beschäftigten einen Umsatz von 8,8 Mrd. EUR. Das entspricht der Hälfte des europäischen Marktvolumens und etwa einem Viertel des Weltmarktes.

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 Deutsche Bauchemie: Deutliche Preisanstiege sind unabwendbar
Foto/Grafik: Deutsche Bauchemie
Düsteres Szenario: Experten rechnen in absehbarer Zukunft nicht mit einer Entspannung auf dem Rohstoffmarkt. Der steigende Rohstoffkosten-Index deutet eher darauf hin, dass sich die Lage im Jahr 2022 weiter verschärfen wird. So lautet die Prognose des Verbands Deutsche Bauchemie.
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