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29.06.2021

Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills

Knapp drei Monate vor der 7. Europameisterschaft der Berufe stehen alle Ampeln für die Durchführung der Großveranstaltung in Österreich auf grün. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Euroskills in Graz bereits zweimal verschoben werden – geplant war der Termin ursprünglich für September 2020. Die deutsche Berufe-Nationalmannschaft freut sich jetzt um so mehr auf das Kräftemessen mit Europas Top-Fachkräften. Rund 350 Teilnehmer werden um die begehrten Medaillen kämpfen. Das Team von Worldskills Germany reist mit mehr als 70 Personen nach Graz – darunter 30 Wettkämpfer, die in insgesamt 25 Disziplinen aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistung antreten werden.

Für die deutschen Parkettleger geht die 21-jährige Regina Fraunhofer an den Start. Die Bayerin gewann 2019 den Bundesleistungswettbewerb in Berlin und schloss kürzlich ihre Meisterausbildung erfolgreich ab. „Ich bin sehr stolz und fühle mich geehrt, dass ich bei den Euroskills antreten darf. Ich versuche, das Beste rauszuholen und will eine Medaille gewinnen“, sagt sie. Ihr intensives Training beinhaltet sogar eine dreitägige Wettbewerbssimulation. Ihre deutschen Mannschaftskollegen hat Regina Fraunhofer vergangenes Jahr bei einem Vorbereitungstreffen kennengelernt: „Die Stimmung im Team ist gigantisch. Wir sind alle super gut drauf und haben einen gemeinsamen Schlachtruf eingeübt.“

Tolle Betreuung durch Worldskills Germany

Trainiert wird Regina Fraunhofer vom Parkett- und Bodenlegermeister Jörg Schülein aus Nürnberg. Dieser sagt über seinen Schützling: „Reginas absolute Stärke ist das Parkett. Den Serienschnitt beherrscht sie in Perfektion, es gibt keine Fugen zwischen ihren Parkett-Stäben.“ Zudem hebt der Trainer das technische Verständnis der 21-Jährigen hervor. „Sie versteht sofort technische Informationen und setzt sie korrekt um.“ Jörg Schülein lobt darüber hinaus die hoch-professionelle Betreuung, die die deutsche Berufe-Nationalmannschaft von der Dachorganisation Worldskills Germany erhält: „Uns stehen unter anderem zwei Sport-Psychologen zur Seite, die sonst Skirennläufer und Fußballspieler betreuen. Es fanden sogar Mental- und Medientrainings statt.“

Die deutschen Fliesenleger vertritt Yannic Schlachter aus Baden-Württemberg. Der 21-jährige Meisterschüler strebt in Graz die Goldmedaille an: „Ich freue mich riesig auf den Wettbewerb. Es ist eine Ehre für mich, dort mitmachen zu dürfen. Ich will Europameister werden und die gute Bilanz der deutschen Fliesenleger fortführen. Ich werde alles geben.“ Jüngster Höhepunkt der Fliesen-Nationalmannschaft war 2019 der Gewinn des Weltmeistertitels durch Janis Gentner. Seit eineinhalb Jahren bereitet sich Yannic Schlachter intensiv auf die Euroskills vor: Während der Trainingslager bei Industriepartnern wird eine Woche lang voll durchgearbeitet. Die größte Herausforderung bei den Euroskills ist seiner Meinung nach, dass man in der begrenzten Zeit, die einem zur Verfügung steht, ein perfektes Ergebnis abliefern muss: „Man darf sich keine Fehler erlauben. Schon ein Millimeter Abweichung bedeutet einen Punktabzug. Wir müssen sehr genau arbeiten.“ Der junge Fliesenleger kann es kaum erwarten, dass es los geht: „Es ist toll, in Graz die besten Handwerker Europas zu sehen und sich mit ihnen zu messen.“

Wettbewerb ist Spitzensport auf beruflicher Ebene

Bei den Euroskills, die erstmals in Österreich ausgetragen werden, kommen 15.000 verschiedene Arbeitsmaterialien zum Einsatz. Die Teilnehmer zeigen an drei Tagen in etwa 20 Stunden, was sie in ihren jeweiligen beruflichen Disziplinen draufhaben. Aktuell ist geplant, dass pro Tag 10.000 Besucher in drei Schichten die Großveranstaltung live vor Ort verfolgen können. Die Wettkämpfe in Graz sind Spitzensport auf beruflicher Ebene, der den jungen Fachkräften mental und körperlich alles abverlangen wird. „Team Germany hat den Siegeswillen und will bei der Jagd nach den Medaillen bei der Europameisterschaft zeigen, dass Deutschland durchaus zu den Besten der Besten zählt“, kündigt die deutsche Berufe-Nationalmannschaft an.

Euroskills 2021 im Überblick

Die Euroskills finden von Mittwoch, 22., bis Sonntag, 26. September 2021, im österreichischen Graz statt. Bei der Europameisterschaft der Berufe treffen rund 350 junge Fachkräfte aus 31 Mitgliedsländern aufeinander. Sie kämpfen auf dem Gelände des Schwarzl-Freizeitzentrums auf ca. 70.000 m² Wettbewerbsfläche um eine der begehrten Medaillen in rund 45 unterschiedlichen Berufen. Die Teilnehmer sind entweder ausgelernte Fachkräfte, Absolventen einer berufsbildenden höheren Schule oder stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung – und sind höchstens 26 Jahre alt. In der deutschen Delegation sind 30 Nachwuchstalente vertreten, die sich in insgesamt 25 Disziplinen messen werden. Am 22. September findet die Eröffnungsfeier mit der Parade der Nationen in der Grazer Stadthalle statt. Vom 23. bis 25. September wird der eigentliche Wettbewerb veranstaltet. Die Abschlussfeier mit der Siegerehrung rundet am 26. September, ebenfalls in der Stadthalle Graz, die Europameisterschaft ab.

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 Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills
Foto/Grafik: Worldskills Germany/Frank Erpinar
30 junge Fachkräfte bilden das Team der deutschen Berufe-Nationalmannschaft, das bei den Euroskills 2021 in Graz antritt. Parkettlegerin Regina Fraunhofer hält auf dem Foto die rechte obere Ecke der deutschen Fahne in der Hand. Rechts neben ihr steht Fliesenleger Yannic Schlachter.
 Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills
Foto/Grafik: Worldskills Germany/Frank Erpinar
Regina Fraunhofer erhielt im Vorfeld des Wettbewerbs ein Medientraining.
 Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills
Foto/Grafik: Worldskills Germany/Frank Erpinar
Regina Fraunhofer beim Vorbereitungstreffen des Teams Germany im Kloster Schöntal.
 Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills
Foto/Grafik: Küttner/FFN
Fliesenleger Yannic Schlachter übte als Vorbereitung auf die Euroskills die WM-Aufgabe von 2019.
 Junge Handwerker sind heiß auf die Euroskills
Foto/Grafik: Küttner/FFN
Beim Training schaute der Fliesenleger-Europameister von 2010, Georg Weißmüller (rechts) aus Hünfeld, vorbei und berichtete Yannic Schlachter von seinen Erfahrungen.
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