25.10.2022
IVK: Deutsche Klebstoffindustrie verzeichnet Wachstum in 2021
Firmeninfos
Der Vorstandsvorsitzender des
Industrieverbands Klebstoffe (IVK), Dr. Boris Tasche, zog eine positives Bilanz des Jahres 2021: „Die deutsche Klebstoffindustrie konnte trotz erhöhter Unsicherheit durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen den Umsatz um 13 % gegenüber dem Vorjahr steigern. In nahezu allen Schlüsselmarktsegmenten waren die Entwicklungen mehr als zufriedenstellend – sowohl im Inland als auch international.“ Die Branche habe 2021 von Aufholeffekten nach dem Corona-Jahr 2020 profitiert.
Trotz schlechter Rohstoffverfügbarkeiten habe die deutsche Klebstoffindustrie mit einer produzierten Menge von rund 1 Mio. Tonnen Klebstoffen im Jahr 2021 die Vorjahresproduktion um knapp 5 % übertroffen, teilte der IVK mit. Besonders in den Produktgruppen Klebebänder, Dichtstoffe sowie Klebstoffe konnten deutliche Umsatzsteigerungen erzielt werden. Allein mit Klebstoffen konnte die deutsche Klebstoffindustrie 2021 einen Umsatz von 2 Mrd. EUR erzielen. Zusammen mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern beläuft sich der Umsatz auf deutlich mehr als 4 Mrd. EUR. In Deutschland sind 17.800 Mitarbeiter für die Klebstoffindustrie tätig, weltweit sind es ca. 51.600. Rund 70 % der Mitgliedsunternehmen des IVK sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten.
Wichtige Schlüsselmärkte 2021
Die Bereiche Metall und Metallprodukte (+7,8 %), Maschinen und Anlagen (+8,7 %) sowie Elektronische, Elektrische und Optische Anlagen (+10,3 %) zählten 2021 zu den wichtigsten Absatzmärkten für Klebstoffe. Ebenfalls gut entwickelten sich die Bereiche Chemie (+5,5 %) und Papier inkl. Druck (+4,1 %). Allerdings war im Bauhauptgewerbe 2021 erstmalig seit vielen Jahren ein Umsatz-Rückgang von 0,6 % zu verzeichnen. Trotz positiver Prognosen haben laut IVK Materialmangel und Lieferengpässe der Bauwirtschaft vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu schaffen gemacht. Die Materialknappheit bei Stahl und Holz sorgte vielerorts für eine Verzögerungen bei Bauvorhaben. Ebenso waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin spürbar.
Prognose für 2022
Nach einem starken ersten Halbjahr 2022 wird für den weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres eine Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung mit entsprechenden Einflüssen auf die Produktionsmengen erwartet. Viele Unternehmen der deutschen Klebstoffindustrie gehen davon aus, dass das weiterhin prognostizierte Umsatzwachstum nicht die erheblich gestiegenen Kosten für Material, Energie und Personal kompensieren werde. Die aufgrund der Energiekrise bestehenden Probleme bei der Rohstoffversorgung haben einen starken Einfluss auf vorgelagerte Herstellprozesse, was zu einer Verschärfung der Verfügbarkeiten insbesondere von Spezialitäten und Kleinmengen führen dürfte. „Unsere Mitgliedsunternehmen – insbesondere die kleinen und mittelständischen – stehen vor dramatischen Herausforderungen der Konsequenzen einer Energiekrise, wie wir sie noch nie erlebt haben “, erklärte IVK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Vera Haye. „Die Politik ist nun gefordert, schnell zu handeln, Produktionen und Lieferketten zu stabilisieren sowie kleine und mittlere Unternehmen gezielt zu unterstützen.“
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