Workcamp Parquet plant Einsatz in Belgien

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Die Restaurierung eines historischen Parkettbodens wird nicht jeden Tag von einem Handwerksbetrieb durchgeführt und ist ohne den Einsatz moderner Elektrowerkzeuge eine große Herausforderung. Dieser Aufgabe stellen sich jedes Jahr die international erfahrenen Parkettlegermeister des Projekts Workcamp Parquet – allesamt Liebhaber des traditionellen Parkettlegerhandwerks.

„Wir werden vom 4. bis 11. September 2021 das Parkett in einem großen Saal im Schloss Groot-Bijgaarden bei Brüssel restaurieren“, kündigt Michaela Reichlová, Organisatorin bei Workcamp Parquet, an. Damit das Ergebnis der Arbeiten so authentisch wie möglich ausfällt, ist es notwendig, das richtige Material und die notwendigen Handwerkzeuge für die Reparatur des historischen Parkettes aus der Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert zu verwenden. Die Restaurierung selbst erfolgt mit Technologien und Werkzeugen, die zur damaligen Zeit verwendet wurden.

Keine modernen Hilfsmittel verwenden

Die Teilnehmer der Workcamp Parquet-Restaurierungswoche werden also die Parkettböden ohne moderne Methoden und Hilfsmittel bearbeiten. „Wir wollen die Teilnehmer motivieren, wie damals zu denken sowie Techniken und Werkzeuge aus besagter Epoche zu benutzen“, erklärt Michaela Reichlová. Die historischen Parkettböden werden dabei nicht ausgebaut: „Wir werden alle Arbeiten direkt auf den Parkettflächen durchführen. Eine Reihe von erfahrenen Parkettlegern aus der ganzen Welt wird sich an dieser anspruchsvollen Aufgabe beteiligen. Oft handelt es sich um Parkettleger der dritten oder vierten Generation. Dies ist eine große Unterstützung für die Kollegen, die zum ersten Mal teilnehmen. Die Weitergabe von Wissen und Traditionen ist eines der Hauptziele des Projekts Workcamp Parquet.“

Der Geruch von Knochenleim, der Einsatz alter Handhobel, Stemmeisen sowie Handsägen, ergänzt durch den Duft von historischem Holz und Wachs werden dieses ungewöhnliche Vorhaben dieses Jahr in Belgien begleiten. „Unser belgischer Vertreter Wojciech Wojciuk hat dieses Kleinod als Einsatzort für Workcamp Parquet entdeckt. Er nahm in den vergangenen drei Jahren selbst an unserem Projekt teil, seine Verlegebetrieb Inko Parquets befindet sich zudem in Brüssel. Wojciech wird daher nicht nur wegen seiner Französischkenntnisse ein Gewinn für das diesjährige Projekt sein“, sagt Michaela Reichlová.

Die Parkettreparaturen werden mit Handmeißeln und Rillenhobeln durchgeführt. „Wir werden den Raum säubern, um den fehlenden Teil des Parketts zu vervollständigen, und wir werden diesen Teil aus historischem Parkett herstellen, um die authentische Optik der restaurierten Flächen zu erhalten. Die mit Handwerkzeugen gefertigten Teile werden mit einer Mischung aus Knochen- und Hautleim auf die vorbereiteten Stellen geklebt“, berichtet die Organisatorin. Nach Abschluss der Reparaturen werden die Parkettelemente von Hand abgeschabt. Zur Vorbereitung der Oberflächenbehandlung werden keine Schleifmaschinen eingesetzt. „Auf diese Weise bleiben die historische Struktur und die Einzigartigkeit des vorhandenen Parketts erhalten.“

Teilnehmer schlagen Arbeitsschritte vor

Der geplante Arbeitsablauf ist folgender: Der Saal wird in einzelne Abschnitte unterteilt und diese den Teilnehmern zugewiesen. Nach der Begehung des jeweiligen Abschnitts schlägt der Teilnehmer den Umfang der notwendigen Renovierungsarbeiten vor. Nach Rücksprache mit den Organisatoren Michaela Reichlová und René Caran werden die vorgeschlagenen Reparaturen genehmigt, geändert oder ergänzt. „Zusätzlich zu den eigentlichen Arbeiten haben wir eine Reihe von Fachseminaren zu den Themen Restaurierung, Handhobel, traditionelle Leime oder Oberflächenbearbeitung vorbereitet“, sagt die Organisatorin abschließend.

Das gesamte Programm und weitere Informationen (auf Englisch) über das diesjährige Projekt finden Interessierte im Internet unter: www.workcamp-parquet.cz/belgium-2021.

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