Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) prognostiziert für die deutsche Wirtschaft trotz der Materialengpässe ein wachstumsstarkes Sommerhalbjahr. Modellbasierte Schätzungen des BVR signalisierten zwar, dass die Engpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern die Expansion des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten und dritten Quartal 2021 gegenüber dem jeweiligen Vorquartal in Größenordnungen von 1,5 und 0,6 Prozentpunkten verminderten. Der BIP-Zuwachs dürfte nach Verbandsangaben dennoch in beiden Quartalen mit 1,3 beziehungsweise 3,5 % recht deutlich ausfallen.
Da die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im zurückliegenden Winterhalbjahr weniger ungünstig ausfiel als erwartet, hält der BVR trotz der Belastungen durch die Materialengpässe an seiner noch im März 2021 bestätigten Wachstumsprognose im Wesentlichen fest. Demnach dürfte das preisbereinigte BIP 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 % steigen. Die Prognose zum Anstieg der Verbraucherpreise wird hingegen angehoben: von 2,3 % im März auf aktuell 2,7 %. Für 2022 wird ein BIP-Zuwachs um 4,5 und eine Inflationsrate von 1,8 % prognostiziert.