12.05.2021
Sharkgroup: Auf dem Boden geblieben
Firmeninfos
Moritz Mühlebach gründete 1995 in der Schweiz ein Handelsunternehmen mit dem Fokus auf Werkzeuge für den Bodenleger. Mittlerweile ist daraus eine international erfolgreiche Unternehmensgruppe geworden. Neben dem anfänglichen Sortiment von Klingen, ein paar Werkzeugen und Klebstoffen fasste Mühlebach in immer mehr Segmenten der Bodenbelagsindustrie mit seinen Marken und Eigenentwicklungen Fuß. Im Jahr 2020 hat er diese Unternehmen unter dem Dach der Sharkgroup vereint. FussbodenTechnik sprach mit Geschäftsführer Mühlebach und seiner Stellvertreterin Janine Heberle.
FussbodenTechnik: Was verbirgt sich hinter der Sharkgroup?
Moritz Mühlebach: Die Sharkgroup vereint zehn Unternehmen, die sich gegenseitig sehr gut ergänzen. Von der über 30-jährigen Erfahrung profitieren vor allem die Kunden, denn die Sharkgroup ist in dieser Konstellation ein verlässlicher Partner für sämtliche Themen rund um den Boden. Die Profloor, in Deutschland unter Cetus vertrieben, verkauft professionelles Werkzeug. Profloor Technology ist zuständig für Entwicklung, Produktion und den internationalen Vertrieb. Bei Direct Handling findet man innovative Profile und Sockelleisten. Die stark wachsende Enia Flooring vertreibt Bodenbeläge, alles ab Lager lieferbar. Proverum ist zuständig für Marken- und Patentrechte und Maretimo verwaltet unsere Immobilien. Zusätzlich haben wir unsere großen Wissensdatenbank Flooright gegründet.
FT: Wie kam es damals zur Unternehmensgründung?
Mühlebach: Ich selbst komme aus der Praxis und musste oft feststellen, dass es gewisse Bodenleger-Werkzeuge, die die Arbeit erleichtert hätten, am Markt nicht gab. Daraus entstand die Grundidee, den Kunden mit qualitativ hochwertigen, selbst entwickelten Produkten einen exklusiven Mehrwert zu bieten. So sind im Laufe der Zeit mehr als 20 Eigenmarken entstanden. Die Blue Marlin Bodenleger-Werkzeuglinie von Profloor beispielsweise - vor allem das preisgekrönte Bodenlegermesser - ist in jedem gut sortierten Profi-Werkzeugkoffer zu finden und wurde über eine Million Mal verkauft. Für die Produkte unserer Marken haben wir insgesamt weit über 100 Patente registriert.
Die Gruppe blickt auf ein exponentielles organisches Wachstum zurück und nicht nur die Firmen, sondern auch alle Marken, wurden von Grund auf selbst entwickelt. Allein der Markenname Enia wurde zugekauft, das vielfältige Belagsportfolio der Marke wurde jedoch komplett inhouse entwickelt.
FT: Was ist die Philosophie der Sharkgroup?
Janine Heberle: Wir sind sehr nah am Handwerker und verstehen seine Bedürfnisse sehr gut. Dazu lieben wir, was wir tun und leben jeden Tag unsere Begeisterung für die Branche. Wir haben es uns zum Grundsatz gemacht, nur von den Besten zu lernen. Deshalb haben wir uns bei Teamstrukturen, kreativen Prozessen und Elementen der Firmenphilosophie von erfolgreichen Tech-Unternehmen inspirieren lassen, die ganz nah am Kunden agieren. Wir wollen täglich dazuzulernen und durch Zuhören noch besser werden. Nur wenn wir in Bewegung bleiben und uns nicht auf dem Erreichten ausruhen, können wir als Schweizer Firma am internationalen Markt bestehen. Deshalb schaffen wir bewusst ein kreatives Klima und Innovation gehört einfach zur Unternehmenskultur.
FT: Welche Ziele verfolgt ihre Unternehmensgruppe?
Mühlebach: Wir haben uns in den vergangenen drei Jahren, um das Wachstum bewältigen zu können, eine komplett neue Struktur gegeben. Sie ist darauf ausgelegt, die Mitarbeiterzahl in den nächsten fünf Jahren nochmals verdoppeln zu können. Wir haben in ein neues Enterprise Resource Planning-System investiert und auch unser eigenentwickeltes Sharknet für unterschiedliche Projekte kommt im Herbst 2021 in einer neuen Version zum Einsatz. Also, um Ihre Frage noch abschließend zu beantworten: Wir haben die Weichen für starkes Wachstum gestellt.
FT: Auf welche Branchen haben Sie den Fokus gelegt? In welchen Bereichen sehen Sie Wachstumspotenzial für Ihre Gruppe?
Heberle: Wir fühlen uns in der Bodenbelagsbranche sehr wohl und wollen uns darauf weiterhin konzentrieren. Unser Repertoire an Marken und Patenten wird auch in Zukunft um eine Vielzahl von Eigenentwicklungen wachsen und die Branche beleben.
Grundsätzlich sehen wir in allen Bereichen Potenzial, das wir mit spannenden Neuentwicklungen erschließen. Bei den Bodenbelägen kreieren wir starkes Wachstum und können bereits jetzt verraten, dass wir im Sommer eine neue Oberfläche auf einer High-End XXL Droplank-Diele auf den Markt bringen werden. Wir bauen unsere Marktanteile bei Sockeln und Profilen durch Eigenentwicklungen aus, wie die neue Dropoard-Sockelleistenfamilie. Und im Segment der Klingen haben wir mit der Snake Blade die erste biegbare Abbrechklinge lanciert.
Mühlebach: Das bodenverlegende Handwerk spielt für uns eine absolut zentrale Rolle, denn wir kommen aus dem Handwerk und sind auch dort zu Hause. Wir setzen dabei auf einen starken Direktvertrieb und eine Handvoll ausgewählter Vertriebspartner. Der Direktvertrieb macht ca. 90 % unserer Umsätze aus.
FT: Was hat die Sharkgroup in den kommenden Jahren vor?
Mühlebach: Wir setzen weiterhin auf organisches Wachstum: Wir haben ein hervorragendes Team und damit die Möglichkeit, noch weitere überdurchschnittliche Talente an Bord zu holen. Im Schnitt wachsen wir beim Personal um ca. 15 % pro Jahr. Mitarbeiter- und Nachwuchsförderung nehmen bei der Sharkgroup den zentralen Platz ein. Wir haben dafür spezielle Instrumente und Programme implementiert und planen die Laufbahn und Karrieren mit unseren Mitarbeitern. Dies wird mit hoher Firmentreue und außerordentlichen Leistungen honoriert. Viele langjährige Mitarbeiter haben sehr spannende Karrieren innerhalb der Gruppe durchlaufen.
Jeder Mitarbeiter überlegt sich täglich, was wir besser machen können oder was ihn ärgert. Er bringt Vorschläge für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) ein. So bekommen wir jährlich weit über 1.000 Vorschläge, die im Team besprochen, und entsprechend kurzfristig umgesetzt werden, wenn sie als hilfreich betrachtet werden. Ein interdisziplinäres Entwicklungsteam arbeitet abteilungsübergreifend mit dem SCRUM-System, einem agilen Vorgehensmodell des Projekt- und Produktmanagements. So legen wir gemeinsam die Basis für den Erfolg von morgen.
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