Gegen den Trend einer sich abschwächenden Baukonjunktur wurde die Einsatzmenge von Recyclinggips aus externen Recyclinganlagen in 2023 um 13.000 t erhöht. Das geht aus einer Statistik des Bundesverbandes der Gipsindustrie hervor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus um 17 %. Der Bundesverband der Gipsindustrie erhebt jährlich die Einsatzmengen der unterschiedlichen Rohstoffe bei seinen Mitgliedern. Seit Beginn der Datenerfassung 2013 sei dabei – mit Ausnahme eines kurzfristigen Einbruchs 2022 - eine stetige Steigerung der recycelten Gipsmengen zu beobachten. „Dies ist, zumal vor dem Hintergrund eines schwierigen baukonjunkturellen Umfeldes, ein eindrucksvolles Ergebnis“, urteilt Holger Ortleb, Geschäftsführer des Verbandes. Der Trend gehe in die richtige Richtung und bestätige die zunehmende Akzeptanz von Gipsrecycling: „Unter anderem durch diese Entwicklung werden die Nachhaltigkeitswerte der alternativlosen Gipsbaustoffe unterstrichen.“
Recyclinggips stellt neben der Rohstoffgewinnung aus heimischem Bergbau eine wichtige Säule in der nationalen Rohstoffversorgung dar. „Auch wenn das Aufkommen an Recyclinggips bei Weitem nicht ausreicht, den Rohstoffbedarf zu decken, so zeigt die Statistik dennoch, dass er sich neben Naturgips zu einer wichtigen und zukunftsfähigen Rohstoffquelle entwickelt“, betont Holger Ortleb. Der Verband begrüße und unterstütze den weiteren Ausbau der Recyclinggips-Anteile. „Um die Potenziale des Gips-Recyclings voll ausschöpfen zu können, muss die Bundesregierung allerdings die dringend notwendige Rechtssicherheit für den Einsatz von Recycling-Gips herstellen“, fordert Ortleb. Recyclinggips ist ein dem Naturgips gleichwertiger, qualitätsgesicherter Rohstoff mit Produktstatus, der in Kooperation mit Unternehmen der Recyclingwirtschaft für die Herstellung verschiedener Gipsprodukte einsetzbar ist. Er wird durch Rückführung und sorgfältige Aufbereitung von Gipsplatten gewonnen.