09.09.2024
Worldskills 2024: Fliesenleger Robin Liebler kämpft um Gold
Firmeninfos
Morgen fällt der Startschuss zur
Weltmeisterschaft der Berufe: Im französischen Lyon werden hunderttausende Besucher erwartet, die die besten Fachkräfte der Welt bei den Worldskills 2024 bestaunen wollen. Mittendrin die größte Deutsche Berufe-Nationalmannschaft aller Zeiten: In 37 Disziplinen werden 42 hochqualifizierte und talentierte Fachkräfte vom 10. bis 15. September 2024 Deutschland im Bereich der beruflichen Bildung repräsentieren. Sie möchten den deutschen Olympia-Medaillensommer um zahlreiche Auszeichnungen bereichern. Die 42 Spitzenfachkräften kommen aus der Industrie, dem Handwerk und dem Dienstleistungsbereich. In Frankreich messen sie ihre Fertigkeiten in den einzelnen Berufen unter Einhaltung anspruchsvoller internationaler Standards.
Für die deutschen Fliesenleger geht der 21-jährige
Robin Liebler aus Bad Boll an den Start. Der Baden-Württemberger ist amtierender Vize-Europameister im Fliesenlegen (
Euroskills 2023 in Danzig) und setzte sich in der teaminternen Qualifikation durch. „Den Weltmeistertitel zu holen, das bleibt mein großer Traum“, sagte Robin Liebler. Bei Vorbereitungstrainings bei Sponsoren bereitete er sich optimal auf den wichtigsten Wettbewerb des Jahres vor. An seiner Seite wird Bundestrainer Marcel Beyer sein, der zugleich als Experte bei den Worldskills fungiert. Dieser kündigte an: „Ja, wir wollen Robins Silbermedaille von Danzig in Lyon vergolden.“ Anders als bei der Europameisterschaft der Berufe, den Euroskills, werden in Lyon keine
Parkett- und Bodenleger antreten. Die Disziplin „floory laying“ (Bodenlegen) gibt es bei den Worldskills nämlich nicht.
Alle zwei Jahre nehmen junge Spitzenfachkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet beim internationalen Berufswettbewerb Worldskills mit. Die Veranstaltung in Lyon ist die 47. Weltmeisterschaft der Berufe – das größte Event zur beruflichen Bildung und Kompetenzentwicklung der Welt. Insgesamt 1.400 Teilnehmer aus mehr als 70 Ländern und Regionen gehen in 59 Wettbewerbsdisziplinen an den Start. Unterstützung erhält das deutsche Team von höchster politischer Ebene: Bundeskanzler Olaf Scholz übernimmt erneut die Schirmherrschaft für die Berufe-Nationalmannschaft.
Vorbereitungstreffen in Erfurt
Kürzlich kamen die deutschen Teilnehmer zum finalen Vorbereitungstreffen in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt zusammen. Gemeinsam bereiteten sie sich mit ihren Bundestrainern auf die Weltmeisterschaft der Berufe vor. Auf dem Programm standen neben organisatorischen Details, Workshops und Teambuilding-Aktionen auch das von Sportpsychologen durchgeführte Mentaltraining. Denn nicht nur die fachliche, sondern auch die mentale Vorbereitung der Teilnehmer ist essenziell für den Erfolg während der Meisterschaft.
Die jungen Spitzenfachkräfte wurden von der Erfurter Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke im Rathaus feierlich in Empfang genommen und beglückwünscht. Zudem überreichte sie den 42 Teilnehmern die Ernennungsurkunde über die Aufnahme in die Berufe-Nationalmannschaft. Sie betonte die Wichtigkeit der beruflichen Bildung: „Auch in Thüringen gibt es natürlich viele kleine mittelständische Unternehmen, die nicht nur Akademikerinnen und Akademiker beschäftigen können, sondern eben auch die Wirtschafts-, Handwerkers-, Dienstleistungs- und Industrieberufe brauchen. Deswegen ist es sehr schön, dass sich diese Berufe für die Nationalmannschaft qualifiziert haben und ich heute dabei sein darf, wenn sie ihre Urkunden erhalten. Es ist mir eine sehr große Ehre. Ich drücke Ihnen allen ganz fest die Daumen, dass ihre Erwartungen, mit denen sie nach Lyon fahren, übertroffen werden.“
Anerkennung der beruflichen Bildung
Michael Hafner, Vorstandsvorsitzender des Dachverbands
Worldskills Germany, bedankte sich herzlich. Er betonte ebenfalls, dass „die Anerkennung der Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung mit der akademischen“ die umfängliche Wertschätzung von Gesellschaft und Politik bedürfen – und fügte hinzu: „Damit wir künftig weiter vorne mit dabei sind, setzt voraus, dass die bisherige Förderung von Talenten in Deutschland weiter gestärkt werden muss. Neben unserem dualen Bildungssystem als Grundlage erfordert dies zusätzliches Engagement für die Entwicklung von Fachkräften und die Unterstützung von Bildungseinrichtungen für das Lernen im Wettbewerb.“
„Man kann die brillanten Höchstleistungen der Wettkämpferinnen und Wettkämpfer nicht hoch genug bewerten“, betonte Hubert Romer, offizieller Delegierter und Geschäftsführer von Worldskills Germany. „Sie kämpfen über vier Tage hinweg in ihren Berufsfeldern und müssen beeindruckende Projekte erstellen. Sie zeigen über alle Berufsfelder hinweg Exzellenz und Spitzenleistungen. Der Volksmund nennt die Wettbewerbe auch gerne die ‚Olympischen Spiele der Berufe‘. Das sagt schon vieles aus.“
Euroskills 2027 in Deutschland und Luxemburg
In drei Jahren wird die Europameisterschaft der Berufe, die ebenfalls alle zwei Jahre stattfindet, gemeinsam von Deutschland und Luxemburg veranstaltet. Erstmals tragen damit zwei Nationen den europäischen Berufswettbewerb aus. 150.000 Besucher und 800 europäische Spitzenfachkräfte werden zu den Euroskills Düsseldorf 2027 erwartet.
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