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28.11.2023

20 Jahre Netzwerk Boden: Kompetenzen bündeln und gemeinsam voranschreiten

Die Leistungsgemeinschft Netzwerk Boden blickte 2023 auf ihr 20-jähriges Bestehen zurück. Seit 2016 gehen die ehemaligen „Objekteure im Forum“ und die Objekteure der Decor-Union einen gemeinsamen Weg unter dem Dach der Netzwerk Boden GmbH. Mit derzeit über 70 Standorten ist die Objekteursvereinigung eines der stärksten und größten Netzwerke der Fußbodenbranche in Deutschland. Dabei sorgt die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern dafür, dass die Mitglieder stets auf dem neuesten Stand der Technik sind. Im Interview ziehen die Netzwerk Boden-Geschäftsführer Beat Ludin und Frank Böttner Bilanz und benennen Chancen für die Zukunft.

FussbodenTechnik: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie die Entwicklung des Netzwerks Boden Revue passieren lassen?

Beat Ludin: Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und Chancen. Diesem Umstand versucht Netzwerk Boden seit jeher gerecht zu werden. In unserem Strategiepapier, das den roten Faden für unsere Arbeit und unser Handeln während jeweils drei Jahren darstellt, steht die Maxime: „Handeln am Puls der Zeit.“ Ich glaube, dieser Satz spiegelt sehr schön wider, was unsere Entwicklung positiv beeinflusst hat und auch in Zukunft weiter beeinflussen wird: Unseren Mitgliedern aktuelle Hilfestellungen zu bieten, wie sie ihr Geschäft erfolgreicher betreiben können.

Meiner Meinung nach verzetteln wir uns in der Branche immer noch viel zu stark. Wieso trägt nicht jedes Branchenelement mit seiner Kernkompetenz dazu bei, unser Bodenhandwerk weiter zu stärken? Ich erkenne so viele Dubletten und sehe immer wieder dieselben Menschen, die sich mit demselben Thema in verschiedenen Gremien befassen. Und meist kommt wenig heraus oder es ist zäh wie Leder. Hier wären Synergien und Effizienz, aber auch Effektivität überaus wünschenswert. Wir sollten die einzelnen Kernkompetenzen bündeln – zum Wohle unserer Branche – und Grenzen überschreiten, „alte Zöpfe“ abschneiden und gemeinsam voranschreiten.

FT: Was sind Kernkompetenzen des Netzwerks?

Frank Böttner: Die Hauptaufgabe eines Netzwerks besteht erst einmal darin, verschiedene Unternehmungen oder verschiedene Menschen mit den gleichen Interessenlagen zusammenzubringen. Aber wie uns bekannt ist, sieht jeder immer das Problem oder die Aufgabe aus seinem eigenen Blickwinkel. Und hier greift ein Netzwerk und bringt verschiedene Blickwinkel zusammen, um auf einen Nenner zu kommen, gegenseitiges Verständnis zu wecken und die Bedarfe der anderen zu erkennen. Gute Zusammenarbeit und hervorragende Kommunikation sind das stärkste Fundament von Netzwerk Boden.

Innerhalb des Netzwerks haben wir verschiedene Arbeitsgruppen, in denen wir Kompetenzen für unsere Mitglieder bündeln. Hier nur einige Beispiele: Es gibt den Arbeitskreis digitale Geschäftsprozesse und „Next Generation“, um die jungen Menschen an die Verantwortung eines Unternehmens heranzuführen und die zukünftige Entwicklung der Branche mitzuprägen. Im Netzwerk Boden gibt es die Arbeitskreise „Qualifizierungsmaßnahmen“ und „Bodenprojekt des Jahres“. Wir entwickeln und bilden das Netzwerk weiter, um deutschlandweit erstklassige Leistung präsentieren zu können. Natürlich ist das Netzwerken untereinander auch eine wichtige Grundaufgabe: Denn hier kommen Menschen zusammen, tauschen sich aus und erweitern ihren Horizont.

FT: Welche Auswirkungen bekommen Ihre Mitglieder im Zuge der aktuellen Baukrise zu spüren und wie gehen Sie im Netzwerk damit um? 

Böttner: In den vergangenen Jahren hatten wir natürlich extreme Herausforderungen. Es begann mit der Pandemie, dann folgte die Materialverknappung, begleitet von extremen Preissteigerungen in einigen Segmenten – und anhaltend natürlich der Fachkräftemangel und die damit verbundenen Herausforderungen, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Unsere Mitglieder profitieren dank der Zusammenarbeit bei Netzwerk Boden von einer Vielzahl an Vorteilen, die sich allein kaum erreichen lassen. Wir als Netzwerk kümmern uns auch um die Zukunft unserer Branche, damit wir jedem Mitglied einen klaren Vorteil verschaffen. Wir befassen uns mit Themen wie Nachwuchsförderung, Wissensaustausch, Unternehmensübergabe, Digitalisierung und auch Nachhaltigkeit, indem wir unseren Mitgliedern neue Möglichkeiten zeigen. Durch die im Netzwerk gebündelten Kompetenzen und Synergien mit der Industrie prägen wir unterschiedliche Projekte und auch die Zukunft der Betriebe mit.

FT: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Netzwerks?

Böttner: Ich wünsche mir, dass wir die enormen Herausforderungen, die der Markt gerade an uns stellt, gemeinsam angehen, dass wir weiterhin zeitgemäße Lösungen anbieten können, die wir im Schulterschluss und mit einer starken Gemeinschaft zusammen erarbeiten. Denn es ist nichts Neues, dass eine starke Gemeinschaft besser ist als jeder Einzelkämpfer. Zudem wünsche ich mir, dass unsere Industriepartner und unsere Netzwerk Boden-Mitglieder eine Einheit bilden, um gemeinsam alle Schwierigkeiten zu überwinden, um auch für die Zukunft stabil aufgestellt zu sein. Ich wünsche dem Netzwerk, dass unsere Handwerksbetriebe attraktive Arbeitgeber sein können und gegen den Trend des Fachkräftemangels eine Lösung haben. Und dass wir als Netzwerk weiterwachsen können, um noch mehr Objekteuren, Bodenlegern und Freunden des Handwerks eine sichere Zukunft zu bieten und gemeinsam den Weg zu gehen.

FT: An welche besonderen Erlebnisse denken Sie anlässlich des Jubiläums zurück?

Ludin: Ich möchte hier drei Beispiele erwähnen: Erstens wie nach 2016 mit dem Zusammenschluss von „Objekteure im Forum“ und der Gilde sich zunächst nur sehr zaghaft kleine Wurzeln und Verbindungen entwickelt haben und wir heute doch sagen dürfen, dass inzwischen ein gut verankertes „Bäumchen“ mit Entwicklungspotenzial daraus geworden ist. Zweitens die Zusammenarbeit mit dem Beirat, dem ich hohen Respekt zolle für seinen Einsatz in den Jahren seit der Gründung. Und drittens hat mir nach den Pandemie-Jahren die Mitgliederversammlung 2022 in Wien gezeigt, wie geschätzt und wichtig das persönliche Zusammenkommen unter den Netzwerkpartnern ist – vielleicht der wichtigste Aspekt für unser Netzwerk.

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 20 Jahre Netzwerk Boden: Kompetenzen bündeln und gemeinsam voranschreiten
Foto/Grafik: Rüdiger Dicke
Im Zusammenspiel mit ihren Industriepartnern aus der Branche bildet die Objekteursvereinigung Netzwerk Boden eine starke Leistungsgemeinschaft – und das seit nunmehr 20 Jahren.
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Foto/Grafik: Rüdiger Dicke
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen unternahmen die Netzwerk-Mitglieder und Industriepartner Anfang Oktober 2023 eine Grachtenfahrt durch Amsterdam.
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Beat Ludin, Geschäftsführer Netzwerk Boden: „Wir bieten unseren Mitgliedern Hilfestellungen, wie sie ihr Geschäft erfolgreicher betreiben können.“
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Frank Böttner, Geschäftsführer Netzwerk Boden: „Ein Netzwerk bringt verschiedene Blickwinkel zusammen.“
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Foto/Grafik: Netzwerk Boden
Mit seinem einwöchigen Azubi- und Bauhelfer-Camp fördert Netzwerk Boden den Nachwuchs im Bodenhandwerk. 2023 fand es zum sechsten Mal statt.
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Foto/Grafik: Netzwerk Boden
Nach der Corona-Pandemie kamen die Netzwerk-Mitglieder erstmals im Oktober 2022 wieder persönlich in Wien zusammen. Kügele-Geschäftsführer Claudius Proll (rechts) und seine Frau Kerstin (Zweite von links) hatten eine Stadtführung vorbereitet.
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