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18.03.2021

MBCC Group: „PCI und Thomsit sind starke Marken“

Firmeninfos
Ende September 2020 wurde die Übernahme des Bauchemie-Geschäfts der BASF durch den globalen Finanzinvestor Lone Star abgeschlossen und als eigenständige Organisation unter dem Namen MBCC Group aus der BASF-Gruppe ausgegliedert. Die bei Boden- und Fliesenlegern bekannten Marken PCI und Thomsit gehören zu dieser Unternehmensgruppe, die zu den weltweit führenden Anbietern von Betonzusatzmitteln zählt. FussbodenTechnik sprach mit dem CEO der MBCC Group, Dr. Jochen Fabritius (früher Xella).

FussbodenTechnik: Herr Dr. Fabritius, was sollte man über Ihre Unternehmensgruppe wissen?

Dr. Jochen Fabritius: Mich fasziniert die Mischung aus einem starken industriellen Kern, kompetenten Kollegen und der Aufbruchsstimmung bei der MBCC Group. Diese Mischung wird unser Treibstoff für unseren weiteren Entwicklungsprozess sein. Herausragend ist auch die Positionierung im Markt: weltweit führend bei Betonzusatzmitteln und mit einer sehr guten Position im fragmentierten Markt der Bausysteme. Hinzu kommen die starken Marken wie PCI, Thomsit, Master Builders Solutions oder Thermotek. Unsere Mitarbeiter sind sehr erfahrene Experten auf ihrem Gebiet. Besonders herausheben möchte ich, dass wir Wert darauf legen, mit unseren Produkten die Effizienz und die Nachhaltigkeit des Bauens zu verbessern. Damit bedienen wir zwei Megatrends unserer Zeit.
 
FT: Was ist die Philosophie der MBCC Group? Welche Ziele verfolgt sie?

Dr. Fabritius: Unser Geschäft hat mit der Gründung von Master Builders Inc. im Jahr 1909 begonnen. Damit blicken wir auf mehr als 100 Jahre Branchenerfahrung zurück. Unser Ziel ist es, Bauen effizienter und nachhaltiger zu machen. Das ist die Erfolgsformel für unsere Kunden und damit auch für uns selbst. Die Bauindustrie ist eine sehr lokale Industrie. Daher steht Kundennähe im Zentrum von allem, was wir tun. Es ist unser Geschäft, Probleme auf Baustellen zu lösen. Daher ist ein einwandfreier Service für unsere Kunden mit exzellenten Produkten der Schlüssel. Innovation und Expansion werden wichtige Themen auf unserer Agenda sein. Mit unseren globalen Forschungs- & Entwicklungs-Zentren und unseren sehr starken technologischen Fähigkeiten sind wir gut aufgestellt, um Innovationen voranzutreiben. Zusammenfassend: Wir bieten einen klaren Mehrwert für unsere Kunden. Da wir mit steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert sind, werden wir dies auch in die Preisgestaltung einfließen lassen.
 
FT: Wie liefen die Geschäfte mit PCI und Thomsit bisher?

Dr. Fabritius: Die PCI ist bereits seit 2006 fester Teil unseres Geschäfts – sie ging bei der Übernahme der Degussa Bauchemie mit in die BASF-Gruppe über und war Teil des Unternehmensbereichs Bauchemie, der 2020 aus der BASF-Gruppe ausgegliedert wurde. 2017 wurde dann das westeuropäische Bauchemie-Geschäft für professionelle Anwender von Henkel inklusive der Marke Thomsit in die PCI integriert. Nun sind beide Marken, also PCI und Thomsit, Teil der MBCC Group. Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung dieses Unternehmensteils, sehen aber auch hier noch Wachstumspotenziale.
 
FT: Wie wirkt die Muttergesellschaft auf das tägliche Geschäft der Marken PCI und Thomsit ein? Wo nimmt die MBCC Group Einfluss und wo lassen Sie den Bau-Spezialisten freie Hand?

Dr. Fabritius: Der CEO der PCI Gruppe berichtet direkt an mich. Generell lassen wir den Kollegen insbesondere im Tagesgeschäft freie Hand, diskutieren aber natürlich die strategischen Leitplanken. Kundennähe ist uns wichtig und die erreicht man nicht, wenn man zentralistisch führt. Gleichzeitig unterstützen wir durch unsere Zentralfunktionen, wo es sinnvoll ist: Nicht jedes Rad muss man neu erfinden.
 
FT: Was hat die MBCC Group mit den Marken PCI und Thomsit in den kommenden Jahren vor? Wie sehen die weiteren Pläne Ihrer Gruppe aus?

Dr. Fabritius: Zunächst: PCI und Thomsit sind starke Marken der MBCC Group. Es ist unser Ziel, für die MBCC Group den Unternehmenswert zu steigern. Das funktioniert in erster Linie darüber, dass man Produkte und Dienstleistungen anbietet, die auch vom Kunden gebraucht werden. Wir halten zudem stets die Augen offen, um attraktive Ergänzungen zu unserem Portfolio zu identifizieren und in die MBCC Group zu integrieren. Erst vor Kurzem haben wir die Übernahmen zweier Unternehmen im Bereich Underground Construction bekannt gegeben – TPH Bausysteme aus Deutschland und Bluey Technologies aus Australien. Darüber hinaus gibt es auch einige interne Themen, die wir angehen. Alles Weitere wird sich ergeben.
 
FT: Was denken Sie, inwieweit hat die Corona-Pandemie die Baubranche verändert? Wie gut ist die MBCC Group auf diese neuen Herausforderungen eingestellt?

Dr. Fabritius: Corona hat die Industrie wenig verändert. Die Lockdowns haben zu einigen temporären Schwierigkeiten geführt, die wir aber sehr gut durch unser agiles Geschäftsmodell und den Einsatz unserer Mitarbeiter ausgleichen konnten. Persönlich denke ich, dass es wichtigere Themen für die Branche gibt, die diese langfristig verändern werden. Ich denke hier an Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit von Wohnraum. Hier sind wir gut aufgestellt: Unser Portfolio besteht bereits zu mehr als einem Drittel aus Produkten und Lösungen, die der Nachhaltigkeit der Bauindustrie dienen.

Vita: Dr. Jochen Fabritius (CEO)

Dr. Jochen Fabritius wurde 1972 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Bauingenieurwesen an der Universität Braunschweig, der Kellogg University in Evanston (USA), der UBC in Vancouver (Kanada) und promovierte an der TU Berlin. Dr. Fabritius begann seine Karriere 1999 bei McKinsey & Company. Dort beriet er 15 Jahre lang diverse Kunden aus der Baubranche und wurde 2007 Partner. 2014 wechselte er als Chief Operating Officer (COO) zum deutschen Bau- und Dämmstoffhersteller Xella und zeichnete für den Bereich Technik verantwortlich. 2016 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Xella-Gruppe. Im Oktober 2020 wurde Dr. Fabritius zum Chief Executive Officer (CEO) der MBCC Group berufen und arbeitet seitdem am Hauptsitz des Unternehmens in Mannheim.

Das Interview führte Sebastian Musolf

www.mbcc-group.com

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Foto/Grafik: MBCC
Dr. Jochen Fabritius steht seit Oktober 2020 an der Spitze der MBCC Group aus Mannheim.
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Foto/Grafik: PCI
Die PCI Gruppe aus Augsburg ist Teil der MBCC Group, und damit auch die bei Fliesen- und Bodenlegern bekannten Marken PCI und Thomsit.
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Foto/Grafik: MBCC
Die MBCC Group aus Mannheim ist mit ihrer Marken-Vielfalt stark aufgestellt und verfügt über eine umfassende Kompetenz im Bereich Fliesen und Bodenbeläge. Der auf dem Foto zu sehende vorgemischte Leichtmörtel PCI Novoment Light ist etwa 50 % leichter als herkömmliche Estrichmaterialien.
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Foto/Grafik: MBCC
Betonzusatzmittel sind ein bedeutender Teil des Geschäftsfeldes der MBCC Group. Das Bild zeigt Master Ease, ein Fließmittel für Beton mit niedriger Viskosität.
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